Bezirksschützen auch dieses Jahr ein Thema

In einer Kampfwahl gegen Markus Sutter (Hinterhaslen) wurde im Bezirk Schlatt- Haslen Albert Broger (Gehrenberg) neu in den Bezirksrat gewählt. Ebenfalls im Gremium Einsitz nimmt Matthias Renn. Neuer stillstehender Hauptmann wurde Ratsmitglied Dominik Brülisauer. Bezirksrat Albert Sutter wurde zudem als Grossrat gewählt.

Zum Auftakt der Bezirksgemeinde äusserte sich Versammlungsleiter Sepp Neff zu den Themenbereichen Digitalisierung, Demokratie und Kommunikation Zur Digitalisierung machte der regierende Hauptmann von Schlatt-Haslen ergänzende Aussagen zu seiner Rede in der März- Session im Grossen Rat.

Interessante Wahlgeschäfte
Nach der ausführlichen Einleitung durch den regierenden Bezirkshauptmann Sepp Neff (Enggenhütten), der Vorstellung der Abschlüsse der verschiedenen Rechnungen und der Berichterstattung der verbliebenen Revisorin Kathrin Rechsteiner stand die Wiederwahl von Neff an. Diese hatte Guido Brülisauer vorzunehmen. Dieser nutzte die Plattform nochmals, ein Resümee über seine vier Jahre im Bezirksrat zu ziehen. Die Wahl von Neff erfolgte sodann einstimmig.

Als Nachfolger von Demissionär Guido Brülisauer wurde Bezirksrat Dominik Brülisauer einstimmig zum stillstehender Hauptmann gewählt. Ratsmitglied Albert Sutter wurde sodann bestätigt. Als Nachfolger von Regula Wild (gewählt an der ausserordentlichen Bezirksgemeinde vom 3. Juli 2015) wurde bei wenigen Enthaltungen Matthias Renn als viertes Ratsmitglied bestimmt. Bei der Besetzung des fünften Sitzes wurden Albert Broger (Gehrenberg) und Markus Sutter (Hinterhaslen) vorgeschlagen. Beide wehrten sich gegen eine Wahl. In der Ausmarchung war das Mehr bei Broger das grössere, obwohl kein Zehntel der Anwesenden die Hände für ihn erhoben.

Das wegen des Todes von Chrstian Manser und des Wegzugs von Remo Broger einzige verbliebene Mitglied in der Rechnungsprüfungskommission – Kathrin Rechsteiner – wurde bestätigt sowie mit Simon Hörler (Ebnet) und Gabriela Rechsteiner (Vorderhaslen) erfolgte die Komplettierung des Gremiums. Ebenfalls einstimmig erfolgte die Wahl letzterer zur Präsidentin.
Bestätigt wurden sodann das Mitglied im Bezirksgericht (Kathrin Rechsteiner) sowie die Vermittlerin (Dorothe Gmünder) und deren Stellvertreter Stefan Neff. Als Ersatz für Ruedi Huber (Enggenhütten) wählten die rund 150 Anwesenden Bezirksrat Albert Sutter einstimmig als neuen Grossrat. Huber war während fünf Jahren im Parlament, von 2011 bis 2015 amtete er zudem als Bezirksrat.

Sachgeschäfte genehm
Die beiden Sachgeschäfte (49 000 Franken für neue Schutzkleider der Feuerwehr und 66 231 Franken als Beitrag an die Strassensanierung Nebler-Schwizerhus) waren einstimmig genehm. Flurkommissionspräsident Pius Neff verdankte am Ende der Versammlung die Unterstützung. Schliesslich ergriff noch Niklaus Brülisauer das Wort und thematisierte das Verhalten der Bezirksschützen (siehe dazu Box: «Bezirksschützen sistierten den Gang nach Lausanne»). Vor und nach der Bezirksgemeinde unterhielt die örtliche Musikgesellschaft vor der Kirche.

Kaufvertrag unterzeichnet
Bevor die traktandierten Wahlen und Sachgeschäfte behandelt wurden, freute sich Hauptmann Neff, noch eine erfreuliche Mitteilung zu machen. Nachdem vor einem Jahr die Bezirksgemeinde dem Kauf des «Bunkers» zustimmte, wurde publik, dass der Kaufvertrag für die Armeeanlage Kästlis letzte Woche zum Preis von 30 000 Franken unterzeichnet werden konnte und auch der Zusammenarbeitsvertrag mit dem Verein Festungsmuseum Heldsberg unter Dach und Fach ist. Einzig die Standeskommission muss gemäss Neff «noch alles absegnen», was aber kein Problem sein sollte.


Text & Bild: Hans Ulrich Gantenbein, App. Volksfreund

RPK: Simon Hörler (links) und Gabriela Rechsteiner; neue Bezirksräte: Albert Broger und Matthias Renn (beide hinten); Stillstehender Bezirkshauptmann Dominik Brülisauer; Albert Sutter (rechts) neuer Grossrat
Simon Hörler (links) und Gabriela Rechsteiner wurden in die RPK gewählt. Albert Broger und Matthias Renn (beide hinten) nehmen Einsitz im Bezirksrat. Stillstehender Bezirkshauptmann wurde Dominik Brülisauer und Albert Sutter (rechts) neuer Grossrat.

Äusserung korrigiert

Sepp Neff als regierender Hauptmann nutzte die Bezirksgemeinde noch dazu, seine Ausführungen anlässlich der Orientierungsversammlung vom 19. April 2018 zu korrigieren. Er hielt Folgendes fest: «Die Verantwortlichen der Schulen und des Bezirkes haben sich mit je einer Zweierdelegation mit Landammann Roland Inauen und Ratsschreiber Markus Dörig getroffen und dabei eine Auslegeordnung gemacht und das weitere mögliche Vorgehen festgelegt. Dabei wurde beschlossen, dass sich die beiden Schulgemeinden mit einer Fusion ihrer Institutionen befassen und erst in der Folge – nachdem der Zusammenschluss der Schulen erfolgt ist – ein Zusammenschluss der Schulen mit dem Bezirk geprüft werden soll. Die Schulgemeinden haben bereits in dieser Richtung informiert. Der Bezirksrat ist mit dem Vorgehen einverstanden. Im Moment fällt für den Bezirk keine Arbeit an. Es sind keine Entscheide zu fällen. Der Bezirksrat kann einstweilen zuwarten. Die Verhandlungen der beiden Schulen beobachtet der Bezirksrat mit Interesse und erwartet zu gegebener Zeit gerne Informationen zur Entwicklung der Sache und zu allfälligen Entscheiden. Wir gehen davon aus, dass sich der Bezirk in einer späteren Phase – in etwa drei bis fünf Jahren – wieder mit dem Thema aktiv zu befassen hat.»

Bezirksschützen sistierten am 27. März 2018 den Gang nach Lausanne

Im Bezirk Schlatt-Haslen war nichts traktandiert zum Gang der Bezirksschützen an das Bundesgericht. Vor einem Jahr wurde mit 63 Ja- gegen 44 Nein-Stimmen einem Antrag von Bruno Rechsteiner entsprochen, der eine Kürzung des Bezirksbeitrages auf zehn Prozent der ausgewiesenen Kosten verlangte. Die betroffenen Sportler wehrten sich seither auf allen Ebenen gegen den Entscheid. Nachdem sie sich an der Orientierungsversammlung vor zweieinhalb Wochen nicht äusserten, wurde erwartet, dass sich ihr Wortführer Herbert Hörler aus Schlatt (Vizepräsident des vor zehn Jahren aus einer Fusion entstandenen Bezirksschützen-Vereins) im letzten Traktandum der diesjährigen Bezirksgemeinde unter «Wünsche und Anträge» meldet. So war es dann auch. Zuerst aber ergriff Niklaus Brülisauer das Wort. Er betonte, dass nur Verlierer resultieren, wenn die Schützen das Verfahren nicht stoppen. Er stellte schliesslich Fragen an die Bezirksschützen.

Herbert Hörler als anwesender Vertreter des betroffenen Vereins gab bekannt, dass das an das Bundesgericht nach Lausanne weitergezogene Verfahren auf Antrag der Schützen am 27. März dieses Jahres sistiert wurde. Ein Rückzug fand aber noch nicht statt.

Auch Bezirkshauptmann Sepp Neff äusserte sich in diesem Traktandum zur Angelegenheit und erklärte, dass es erst einen Spielraum für Verhandlungen gebe, wenn das Verfahren entweder zurückgezogen oder die Bezirksschützen einen Antrag zu Handen der nächsten Bezirksgemeinde vorbereiten, in dem sie auf Aufhebung des letztjährigen Bezirksgemeinde-Entscheids plädieren.

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