Leitung, Hydranten und Leitsystem neu
Wasserversorgung Haslen-Enggenhütten saniert das Teilstück Ebnet-Buechen
Rund ein Kilometer Trinkwasserleitung wird in den kommenden Wochen zwischen dem Ebnet und dem Reservoir Buechen von Haslen Richtung Göbsi ersetzt. Am Mittwoch erfolgte der Spatenstich.
Bereits zum dritten Mal in Folge saniert die WV Haslen-Enggenhütten einen Abschnitt ihres Leitungsnetzes. Mit einem Aufwand von rund 700 000 Franken werden alte Duktilguss-Rohre durch ummantelte Gerofit-Rohre ersetzt. Gleichzeitig wird ein Leerrohr eingelegt, das später mit einem Glasfaserkabel für das digitale Prozessleitsystem (siehe Kasten) beschickt werden kann. Letzteres soll im Mai 2019 in Betrieb genommen werden.
Zwei Auftragsnehmer
Im Ebnet wurden im Sanierungsbereich der Leimensteigstrasse bereits Vorarbeiten geleistet. Dort werden zwei Hydranten aus praktischen Gründen umplatziert und durch neue ersetzt. In der Ebnetstrasse werden 90 m Leitung bis zum Reservoir durch ein Druckrohr PE 160 ersetzt. Im hinteren Teil bis an den Siedlungsrand wird die bestehende Leitung als Leerrohr verwendet und mit einem neuen Rohr beschickt. Tiefbauarbeiten im Strassenbereich wurden an die Firma Koch AG, Appenzell, vergeben.
Die Erdarbeiten zwischen Ebnet und Reservoir Buechen (831 Laufmeter) wurden an die Firma Albert Rusch AG, Steinegg vergeben. Den eigentlichen Leitungsbau besorgt Stefan Inauen, der als Brunnenmeister amtet, selber. Die Bauleitung obliegt der Mazenauer Bau AG, Schlatt. Maurus Mazenauer habe gemeinsam mit dem Brunnenmeister ein gutes Gefühl für Kostenoptimierungen entwickelt, lobt Sutter. Auch in diesem Teilstück werden die Hydranten ersetzt. Albert Sutter ist dankbar, dass die Bodenbesitzer und die Eigentümer der Waldparzellen die Eingriffe in ihr Gelände ohne viel Aufhebens toleriert haben.
Weitere Schritte folgen
Mit dieser Teilsanierung sei man nicht am Ende aller Wünsche angelangt, betont Albert Sutter. Auch im kommenden Jahr sollen mindestens 1300m Leitung ersetzt werden. So könnten Wasserverluste minimiert werden, die durch Lecks im überalterten System bedingt sind.
Mit der bereits erfolgten Erhöhung des Wasserpreises allein liessen sich die Arbeiten allerdings nicht finanzieren, sagt Sutter. Einerseits hätten die Landwirte seither ihre eigenen Quellen vermehrt aktiviert, um eigenes Wasser für Reinigungsarbeiten in Hof und Stall zu verwenden. Das mache ja auch Sinn, denn Trinkwasser soll grundsätzlich nicht verschwendet werden. Gleichwohl beziehen zehn Landwirte einen Drittel der gesamten Wassermenge. Albert Sutter nennt das Kernproblem: «Wir haben ein Netz von 16 km Trinkwasserleitungen, und der jährliche Wasserbezug macht nur 37 000 Kubikmeter aus. Was uns fehlt, sind Grossbezüger wie die Brauerei, eine Käserei oder gar ein Hotel».
Zum Glück wird die WV Haslen-Enggenhütten nicht allein gelassen mit ihrer Sorge. Das Meliorationsamt und die Schweizerische Patenschaft für Berggemeinden leisten namhafte Beiträge, und ein Teil der Kosten kann aus Reserven gedeckt werden. Die Arbeiten sollen bei günstiger Witterung noch vor dem Jahreswechsel beendet sein.
Text: Appenzeller Volksfreund
Prozessleitsystem
(as) Eine weitere Herausforderung stellt sich mit der Realisierung des Prozessleitsystems. Die Wasserversorgung Appenzell und die Wasserkorporation Rüte haben das System bereits im Laufe des Jahres in Betrieb genommen. Es bestanden keine Zweifel, das selbe System auch für Haslen-Enggenhütten einzuführen. Somit kann der Datenaustausch problemlos vorgenommen werden. Auch ergeben sich für den Brunnenmeister künftig diverse Prozessoptimierungen. So können Betriebsprobleme schnell erkannt werden. Bei einem Brandfall beispielsweise kann die erhöhte Wassermenge per Handy gesteuert werden. Weiter ist der Server beim kantonalen Amt für Informatik angesiedelt, was zusätzliche Sicherheit für den Support bedeutet.