Endspurt für das Militärische Museum im Bunker «Kästlis»
Viele freuen sich riesig darauf – andere blicken dem Projekt eher kritisch entgegen. Sicher ist: Alle sind gespannt, wie sich das Militärische Museum Haslen im Kommandobunker Grenzbrigade 8 präsentieren wird. Die Vorbereitungen für das Eröffnungsfest Ende August laufen auf Hochtouren.
Die Meinungen gingen teilweise stark auseinander, als die Bürger von Schlatt-Haslen im Mai 2018 über den Kredit von 40‘000 Franken für den Kauf der Armeelage zu befinden hatten. Der Kredit wurde genehmigt, im Nachhinein gab der Bezirksrat bekannt, dass der Kauf sogar um Fr. 10‘000 günstiger kam.
Sofort Helfer gefunden
Gekauft hat die Anlage zwar der Bezirk Schlatt-Haslen, betrieben wird das zukünftige Militärhistorische Museum jedoch durch den Verein Festungsmuseum Heldsberg in St. Margrethen, der von Ralf Pötzsch präsidiert wird. Er und weitere Mitglieder des Vereins, davon viele neue Mitstreiter aus dem Bezirk Schlatt-Haslen und Umgebung, sind seit einigen Monaten mit dem Einrichten des Museums in Vorderhaslen beschäftigt. Aber auch ein grosser Teil des letzten aktiven Brigadestabs legt tatkräftig Hand an. Sie bringen nebst dem Arbeitswillen auch viele Erinnerungen aus der Dienstzeit mit, die für das Einrichten des neuen Museums wertvoll sind.
Bereits Interesse für Führungen
Vor Ort verantwortlich und Kontaktperson zum Verein Festungsmuseum Heldsberg ist Hans Brülisauer. Er glaubte von Beginn weg an das Projekt „Museum im Bunker Kästlis“. So hat er sich auch dazu bereit erklärt, die Organisation der Eröffnung zu übernehmen. Er wird einer von mehreren Führern sein, welche in Zukunft Besuchergruppen durch das Museum begleiten werden. Dass das Interesse für die Bunkeranlage jetzt schon gross ist, bestätigen die zahlreichen Gruppenreservationen, die bereits vorliegen.
Sichtbare Zeugen der Vergangenheit
Die Besucher werden viel Interessantes über den ehemaligen Kommandobunker erfahren, der anfangs der 1960er-Jahre erbaut und der Schweizer Armee bis 1996 als Kommandostandort für die Grenzbrigade 8 diente. Dies selbstverständlich unter strengster Geheimhaltung. Die unterirdische Anlage umfasst über 30 Büro- und Schlafräume, einen Maschinenraum, Telefonzentrale, Küche und Soldatenstube sowie weitere Nebenräume. Hauptthemen der Ausstellung werden die Arbeit eines Brigadestabs sowie der Kalte Krieg sein, der von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Ausgestattete Mannschaftsunterkünfte, eine Bibliothek, ein grosses Geländemodell mit Spezialeffekten (es zeigt die Rheinüberquerung der Amerikaner im 2. Weltkrieg), verschiedene Uniformen, Oldtimer-Militärmotorräder und der betriebsbereite Maschinenraum runden den Museumsbesuch ab. Das Einrichten der verschiedenen Räume läuft seit Wochen auf Hochtouren. Einige sind bereits fertig bestückt, andere werden bis zur Eröffnung fertig erstellt.
Für den Reinigungsdienst werden am Freitag, 16. August (ab 17.00 Uhr) und am Samstag, 17. August noch weitere Helfer gesucht. Diese können sich gerne vorgängig bei Hans Brülisauer (Tel. 071 330 00 30) melden.
Text: Vreni Peterer / Bilder: Verein Festungsmuseum Heldsberg
Die Eröffnungstage
Die Eröffnungsfeierlichkeiten des Kommandobunkers Grenzbrigade 8 in Haslen ziehen sich über drei Tage hinweg. Am Donnerstag, 29. August geniessen die Helfer und die letzten aktiven Angehörigen des Brigadestabes das Privileg, das fertige Museum als erste zu besichtigen. Dies als Dank für ihren Einsatz. Am Freitag, 30. August findet um 17.00 Uhr die Eröffnungsfeier für geladene Gäste aus Politik und Nachbarschaft statt. Landammann Roland Inauen wird über die historische Geschichte berichten, weitere Redner sind der „Hausherr“ Bezirkshauptmann Sepp Neff, Vereinspräsident Ralf Pötzsch und Willy Hartmann, der letzte Kommandant des Bunkers. Am Samstag, 31. August ist dann die ganze Bevölkerung eingeladen das Militärhistorische Museum zu besichtigen. Gelegenheit dazu bietet sich zwischen 10.00 und 16.00 Uhr. An diesem Tag stehen in der Nähe rund 100 Parkplätze zur Verfügung, zudem wird ein Shuttle-Betrieb geführt. Im Eintrittspreis ist zudem ein Konsumationsgutschein inbegriffen.