Christina Sutter ist neue Bezirksrätin
Im Bezirk Schlatt-Haslen galt es am Sonntagnachmittag, drei Neuwahlen vorzunehmen. Im Bezirksrat hat mit Christina Sutter, Oberbüel, wieder eine Frau Einzug gehalten. Neuer Bezirksrichter ist René Schmid, Ebnet, und neuer Vermittler Peter Sutter, Hinterhaslen. Der Senkung des Steuerfusses wurde zugestimmt und ein Kredit von 85000 Franken zur Erstellung einer Abwasserleitung gesprochen.
Eines sei vorweggenommen: Die Bezirksgemeinde in der Kirche Schlatt ging ruhig und in einer Stunde über die Bühne. Das überraschte wohl die meisten Anwesenden. Denn im Vorfeld hatte sich niemand gemeldet beziehungsweise zur Verfügung gestellt für den Sitz im Bezirksrat, der nach dem Rücktritt von Albert Sutter freigeworden war.
Grosse Erleichterung
Diese Situation ist im Bezirk Schlatt-Haslen nichts Neues. Im Hintergrund wurden eifrig Personen angefragt, ob sie bereit wären, das Amt zu übernehmen. Es liess sich aber im Vorfeld niemand finden. Im wahrsten Sinne des Wortes war es fünf vor zwölf, als sich Christina Sutter dazu melden und ihr die Erlaubnis zu geben, sie an der Bezirksgemeinde aufzurufen. Das war eine Stunde vor Beginn der Versammlung. Ihren Entscheid umschrieb sie mit den Worten «... da chas doch efach nüd see ...». Wohl manchem in den Sitzbänken dürfte es in diesem Moment «gwaulet ha», als sie hörten, dass Christina Sutter bereit wäre, im Bezirksrat mitzuarbeiten. Beim Wahlprozedere wurde von einem Bürger noch der Name von Grossrat Stefan Neff gerufen. Dieser sagte den Stimmbürgern, dass er das Amt als Grossrat gerne bekleide und empfahl ebenfalls, Christina Sutter in den Bezirksrat zu wählen. So kam es dann auch. Ehrenvoll und mit Applaus wurde sie gewählt.
Neuer Bezirksrichter und Vermittler
Eine kurze Sache waren die Wahl des neuen Bezirksrichters und eines neuen Vermittlers. Diese Wahlen waren nötig, weil Dorothe Gmünder als Vermittlerin ihre Demission eingereicht hatte und Kathrin Rechsteiner an der Landsgemeinde zur Kantonsrichterin gewählt worden war. Bereits im Vorfeld liessen sich für diese Ämter Kandidaten finden, die von den Bürgern auch gewählt wurden: René Schmid als Bezirksrichter und Peter Sutter als Vermittler. Alle anderen Amtsträger wurden ohne Gegenvorschläge im Amt bestätigt.
Steuerfuss gesenkt
Die Bezirksrechnung, die Rechnung der Löschkasse und jene der Wasserversorgung Haslen-Enggenhütten wurden diskussionslos genehmigt. Zugestimmt wurde auch der vom Bezirksrat beantragten Steuerfusssenkung um 2 Prozentpunkte, von aktuell 22 Prozent auf neu 20 Prozent. Hauptmann Dominik Brülisauer hatte den Antrag mit der guten Finanzlage des Bezirks begründet. Die Stimmberechtigten gaben ausserdem grünes Licht für die Erstellung der Abwasserleitung Ebnet-Leimensteig, indem sie den dafür nötigen Kredit von 85 000 Franken guthiessen.
Über die Bücher gehen
Hauptmann Dominik Brülisauer und die zurückgetretene Vermittlerin Dorothe Gmünder äusserten sich im Verlauf der Bezirksgemeinde über den Umgangston untereinander. Dieser lasse zu wünschen übrig, es fehlt die Dankbarkeit. Das habe sich auch an der diesjährigen Orientierungsversammlung gezeigt, sagte Dominik Brülisauer. Dorothe Gmünder meinte, dass es wichtig sei, achtsam zu sein im Umgang miteinander. Nur so könne die Motivation für politische Ämter gefördert werden. Sie bat alle, daran zu denken, dass nur das Miteinander zum Ziel führe.
Text & Bild: Vreni Peterer / AV