Altes Schulhaus in Haslen erfuhr eine Gesamtrenovation – Die zwei neuen Wohnungen können bezogen werden

Das „Alte Schulhaus“ in Haslen erstrahlt in neuem Glanze. Davon konnte sich die Bevölkerung am Samstag überzeugen. Im Verlaufe von weniger als einem Jahr entstanden hier zwei neue, heimelige Wohnungen, die vor dem Bezug besichtigt werden konnten.

„Gott zu Ehr – der Jugend zur Lehr“, diese Worte sind auch in Zukunft an der Hauswand zu lesen. Dem Schulrat von Haslen ist es wichtig, dass auch für die kommenden Generationen ersichtlich ist: In diesem Gebäude wurde einmal Schulunterricht erteilt. „Die grossen Fenster und die Raumhöhe lassen darauf schliessen, dass sich die Schulräumlichkeiten im unteren Stock befanden“, erklärt der zuständige Architekt Jürg Kellenberger.

Langjähriger Prozess
Wie alt das Objekt „Altes Schulhaus“ mitten im Dorfkern von Haslen genau ist, sei schwierig zu sagen. Um das herauszufinden, müsste in der Chronik geblättert werden. Die Verantwortlichen sind sich aber einig in der Aussage „sehr alt“. Sie erzählten von einer Zeitung mit dem Jahrgang 1847, die im Zuge der Bauarbeiten gefunden wurde und wohl als Isolation in eine Ritze gesteckt worden war. „Der nun abgeschlossen Renovation ging ein langjähriger Prozess voraus“, so Schulratspräsident Marc Rechsteiner. Die Planung habe bereits vor zirka sieben Jahren durch seinen Vorgänger Norbert Scheiwiller beziehungsweise durch den damaligen Schulrat begonnen. Schon zu jener Zeit sei klar gewesen, dass eine umfassende Renovation, verbunden mit einem erheblichen Finanzbedarf, an die Hand genommen werden musste. Die Verantwortlichen wollten sich deshalb zeitlich nicht unter Druck setzen, sondern das Projekt solide aufgleisen.

Kredit nach reger Diskussion problemlos erhalten
An der Schulgemeinde 2015 wurde bei der Bevölkerung ein Kredit in der Höhe von Fr. 920‘000.— beantragt. Die Hasler Schulbürger hiessen diesen Antrag gut und erteilten damit grünes Licht für die Renovation. „Dem Schulrat war auch ab diesem Zeitpunkt eine gute Planung wichtig, zumal man die Mieter nicht einfach auf die Strasse stellten wollte. Gemeinsam suchten und fanden wir Lösungen“, erzählt Marc Rechsteiner. Es sei alles Hand in Hand gegangen. So konnte die Familie aus der oberen Wohnung zum Beispiel für die Zeit der Renovation im Nachbarhaus (im „Rössli“), dank dem Entgegenkommen der jetzigen Besitzer, einquartiert werden.

Ein Haus zum Wohlfühlen
Die Renovationsarbeiten begannen im Frühling letzten Jahres. Es handelte sich dabei um eine Kernsanierung. Das heisst, bestehen blieb nur die Aussenhülle, Innen wurde alles erneuert. Entstanden sind eine grosszügige Viereinhalb-Zimmerwohnung im oberen Stock und unten eine Dreieinhalb-Zimmerwohnung. Beide Wohnungen sind freundlich und hell gestaltet und verfügen neu über je einen Balkon. „Geachtet wurde auf ein gesundes Wohnen, es wurde mit viel natürlichem Material gearbeitet. Ein Haus zum Wohlfühlen“, umschreibt es der Architekt. Während den Bauarbeiten habe man gesehen, dass im Haus viel „gebastelt“ worden sei in all den vielen Jahren. Nun ziehe sich wieder ein Konzept durch alle Wohnräume.

Energiekonzept optimiert
Die Heizung aus dem Jahr 2006 wurde beibehalten. Diese wird nun durch eine thermische Solaranlage auf dem Dach unterstützt. Die grosse Einsparung lag in der thermischen Erneuerung der Gebäudehülle. Durch diese Dämmmassnahmen konnte der Energiebedarf um mehr als 50% gesenkt werden. Ebenfalls erhalten, jedoch wieder auf „Vordermann“ gebracht, wurde der grosszügige Naturkeller. Neu geschaffen wurde hinter dem Haus ein überdachter Veloabstellplatz.

Bezahlbaren Wohnraum geschaffen
Nachdem die Schulbürger am Samstag das renovierte Haus besichtigen konnten, steht dem Neubezug nichts mehr im Wege. In die obere Wohnung wird wieder die gleiche Familie einziehen. Die untere Wohnung wurde öffentlich ausgeschrieben. Einige Interessenten hätten sich bereits gemeldet, freut sich Marc Rechsteiner. Der Schulrat habe mit dem Projekt sein Ziel erreicht: Nämlich in Haslen bezahlbaren Wohnraum schaffen. Eingehalten wurden bei der Renovation sowohl der zeitliche wie auch der finanzielle Rahmen.

Text & Bild: Vreni Peterer

Sie freuen sich über die gelungene Renovation: Schulratspräsident Marc Rechsteiner, Architekt Jürg Kellenberger und der verantwortliche Schulrat Mathias Koller.
Sie freuen sich über die gelungene Renovation: Schulratspräsident Marc Rechsteiner, Architekt Jürg Kellenberger und der verantwortliche Schulrat Mathias Koller.
Die Dachträger wurden zusätzlich verstärkt und alles optimal gedämmt
Die Dachträger wurden zusätzlich verstärkt und alles optimal gedämmt
Entstanden sind helle, moderne Wohnungen zu zahlbaren Preisen
Entstanden sind helle, moderne Wohnungen zu zahlbaren Preisen

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