Jeder Einzelne kann ein Engel sein

Eindrückliches Weihnachtsspiel der Dritt- bis Sechstklässler in der Schule Haslen.
 
Vreni Peterer (Text) // (Bilder von der Hauptprobe)
 

Die Dritt- bis Sechstklässler und das Lehrerteam vom Schulhaus Haslen haben intensive Wochen hinter sich. Parallel zum ordentlichen Schulbetrieb übten sie ein tolles Weihnachtsspiel ein. Eine Herausforderung für Kinder und Erwachsene, die sie gemeinsam anpackten. Ein herzlicher und kräftiger Applaus nach der gelungenen Aufführung war der Lohn für die Mühe.

 

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Am Geheimnis knabbern

Das Publikum wurde von den Kindern eingeladen, sich mit ihnen auf den Weg zu machen um nach Engeln im Himmel und auf der Erde zu suchen. Gleichzeitig erfolgte die Einladung, ein wenig aus der Alltagshektik auszubrechen und das Geheimnis zwischen Himmel und Erde zu spüren, das ganz besonders in der Weihnachtszeit über uns schwebe: «Niemed cha all die Gheimnis  usefönde – abe das söll ös nüd hindere  e betzli dra zknabbere – wie ame feine  Wiehnachtschrömli». 

Gespielt wurde zu Beginn eine Schulzimmerszene, in der Kinder beschrieben, wie Engel in ihren Augen sind: Lieb, sie teilen, sind rücksichtsvoll und «nüd vegöschtig». Diskutiert wurde auch darüber, wie es denn wohl im Himmel oben ist. «Ist es dort wie in einem Wellnesshotel? Gibt es im Himmel das Frauenstimmrecht? Sind im Himmel oben alle genau gleich?», solche und weitere Fragen wurden besprochen, ja fast schon gestritten. Bis ein Kind den Schlusspunkt setzte: «I globe, em Himmel obe weet endlich nome  gschtrette».

Der Herrgott möchte auf die Erde

Szenenwechsel: Die Engel sind am Sterne putzen und unterhalten sich über die Situation auf der Erde, über all die Kriege und Streitigkeiten. Plötzlich stürmt Oberengel Gabriel herein und verkündet, dass der Herrgott persönlich nochmals auf die Erde gehen wolle um den Menschen zu sagen, um was es an Weihnachten und auch sonst im Leben eigentlich geht.  Dieses Vorhaben erzeugt Stress bei den Engeln. Die Planung geht los: Wurden Maria und die Regierungen schon informiert?  Wo soll der Herrgott überhaupt auf die Erde kommen? In einem Kriegsgebiet?  Oder einem Land, wo es schön und friedlich ist? Haslen wäre doch dafür geeignet mit der wunderbaren Kirche mitten im Zentrum. Und ein leeres Gasthaus habe es hier grad auch, das sicher nicht ausgebucht wäre, wenn der Herrgott käme. Für die Ankunft müssten das Orchester und der Engelschor proben und Hirten brauche es auch noch – aber, heute gebe es ja gar keine Hirten mehr.

Der Himmel auf Erden

Inmitten dieser Diskussionen gibt der Oberengel Entwarnung: Der Herrgott habe sich die Sache überlegt und wolle den Menschen nochmals eine Chance geben. Er habe nämlich gehört, dass in der Schule Haslen über Engel gesprochen werde.  «Ond wenn alli Schüeler e chliises Betzli meh vo Engel hettid, denn wär doch das en guete Start».  Die Kinder schlossen das Weihnachtsspiel mit dem Fazit: «Es wö nüd viel nötze, wenn de Herrgott persönlich nomol chäm. Me wessid jo om was das es goht! Es wö scho lange, wenn me alli ganz chlinni Engel wärid – denn hetteme de Himmel uf Eeede». – Diese Botschaft richteten die Kinder aber nicht nur an sich selbst, sondern auch an die Erwachsenen. 

Bereichert wurde das Weihnachtsspiel mit gesanglichen und musikalischen Einlagen. Die Gäste wurden anschliessend mit einem reichhaltigen Dessertbuffet verwöhnt. Der Erlös geht an die Aktion «Ostschweizer helfen Ostschweizern».

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