Die Reise führte am Sonntag, 29. Oktober auf das Schloss Sargans. Petrus meinte es zwar nicht gerade gut mit den Ausflüglern. Starker Wind, Regen und tiefe Temperaturen taten der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Zu gross war nämlich die Vorfreude auf diesen Familienausflug. Schon vor dem Mittagessen wurde das Schloss erkundet. Vor allem die beiden Kanonen wurden genau angeschaut. Die Aussicht wäre eigentlich atemberaubend vom Schloss aus, doch das konnte man an diesem Tag nur erahnen. Nach der Stärkung mit feinen Älplermagronen standen geführte Besichtigungen durch das Schlossmuseum auf dem Programm. Kinder und Erwachsene genossen getrennte Führungen, so dass alle voll auf ihre Kosten kamen. Während den interessanten Besichtigungstouren wurden die kleinen und grossen Besucher in die Vergangenheit entführt. Anhand von vielen ausgestellten Zeitzeugen konnte man sehen, wie bescheiden die Bevölkerung lebte und wie hart zum Beispiel im Eisenbergwerk Gonzen gearbeitet werden musste.
Die Schlatter erfuhren aber auch, was für eine Rolle die Appenzeller in der Geschichte des Schlosses Sargans spielten: Im Mittelalter galt ein Heer als besiegt, wenn der Gegner die Fahne in seinen Besitz brachte. Dies taten die Appenzeller 1405, nachdem sie Sargans niedergebrannt hatten. Sie nahmen die Fahne mit und hängten sie in der Kirche von Appenzell auf. Für ihr neues Heimatmuseum hätten die Sarganser nun das alte Banner gerne wieder auf ihr Schloss zurückgeholt. Doch die Appenzeller rückten es nicht heraus. Sie gestatteten nur, dass eine Kopie davon erstellt wurde.
Die Mädchen und Buben interessierten sich an diesem erlebnisreichen Nachmittag natürlich speziell für den Kerker im Schloss, und einige Kinder lieferten sich, ausgerüstet mit Schild und Schwert, Zweikämpfe.
Bilder/Text Silvia Fuchs und Vreni Peterer