Ostschweizer Rettungssoldaten in Schlatt

Das fiktive Szenario: Ein Brand in Schlatt, mitten im Hitzesommer, bringt die Feuerwehr in Schwierigkeiten. Tiefe Wasserbestände sorgen für einen Engpass beim Löschwasser. Wasser aus der Sitter muss her. Das Rettungsbataillon 4 der Schweizer Armee hilft.

Gleich an zwei Tagen trainierten anfangs November jeweils 200 Soldaten die Unterstützung der zivilen Behörden im Raum Schlatt-Haslen. Es ging darum, dass Wasser aus der Sitter über 1,7 km Distanz zur Kirche Schlatt zu transportieren. Major Christian Blatter plante diese Übung und bewertete die Soldaten im Einsatz. "Die Schwierigkeit liegt darin, dass die Verantwortlichen eine Lösung entwickeln müssen, wie sie die geforderte Wassermenge in kurzer Zeit in den Einsatzraum transportieren können", erklärte der Offizier.

Schlauchleitungen verlegt
Damit das Löschwasser auch oben ankommt, muss eine Schlauchleitung verlegt werden. Diese wird zumeist von einer grossen Schlauchtrommel, welche auf einem Lastwagen montiert ist, abgerollt. Der Lkw fährt dabei im schnellen Schritttempo, während die Soldaten hinter ihm den Schlauch auf den Boden ziehen und am Strassenrand ausrichten. Da eine einzelne Pumpe nicht genügend Leistung hat, um die Höhe zu überwinden, müssen Soldaten auf der Strecke mehrere Zwischenbecken mit zusätzlichen Pumpen installieren.

Anstrengender Einsatz
Oberstleutnant im Generalstab Roman Kocher ist Kommandant des Rettungsbataillons 4 und somit der Chef von etwa 800 Männern und Frauen. "Das besondere an einem Rettungsbataillon ist, dass wir unsere Aufträge auch in einem unsicheren Umfeld schnell und effizient ausführen können. Der Schutz der Angehörigen der Armee im Einsatz wird durch uns selbst sichergestellt. Dadurch heben wir uns, nebst schwerem Gerät, von den zivilen Organisationen ab", fügte der Kommandant an. Das Wasser aus der Sitter traf rechtzeitig in das Löschwasserbecken vor der Kirche ein. Obwohl viele Soldaten vom Aufstieg erschöpft waren, zauberte dieser Anblick allen Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht. Mission erfüllt.

Ein Dank an die Bevölkerung
An beiden Tagen verlief die Übung erfolgreich. "Diese realitätsnahe Übung wäre nicht möglich ohne die Unterstützung der Behörden und der Bevölkerung. Herzlichen Dank!", sagte Oberstleutnant im Generalstab Roman Kocher. Jedes Jahr wird während drei Wochen realitätsnah trainiert. Die Angehörigen des Rettungsbataillon 4 sind zu einem grossen Teil Milizsoldaten und kommen aus der Ostschweiz. Der offizielle Patenkanton ist der Kanton Schaffhausen.

Text & Bilder: Hptm Frederik Besse, Presse- & Informationsoffizier Rttg Bat 4

 
Auch im unwegsamen Gelände kommen die Soldaten voran.
Der Aufbau des Beckens in Schlatt beginnt.
Rettungssoldaten beim Verlegen der Schlauchleitung.
Löschwasserbecken auf dem Kirchplatz Schlatt

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